Chatten, Basteln, Spenden sammeln

08.03.2021
An der Hugo-von-Trimberg-Schule Niederwerrn konnten sich die Schülerinnen und Schüler ihren Bastelspaß kontaktlos an der Schule abholen.

Die Ganztagsbetreuung lebt von dem engen Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, von Beziehungsaufbau und gemeinsamen Aktionen. Aber was passiert, wenn die Schulen (teilweise oder ganz) geschlossen sind?

Die Mitarbeiterinnen der Ganztagsbetreuung in Karlstadt halfen an den Vormittagen in der Notbetreuung an der Schule aus. Für die Nachmittage, ihre eigentliche Arbeitszeit, loggten sie sich bei Microsoft Teams ein. Diese Plattform kennen die Schülerinnen und Schüler ohnehin aus dem Distanzunterricht. Über den eigenen Ganztags-Kanal unterstützen die Betreuerinnen ihre Schützlinge so bei den Hausaufgaben, gaben Lerntipps oder chatteten mit ihnen. Sich einfach mal alles von der Seele reden. So reißt der Kontakt nicht ab.

AG-Aktivitäten für zuhause

Als Ersatz für die verschiedenen Arbeitsgruppen, welche normalerweise am Nachmittag angeboten werden würden, stellten die Betreuerinnen Rezepte und Bastelangebote online zur Verfügung. Ganz nach Belieben und Interesse konnten die Kinder diese zuhause ausprobieren. Fotos der Ergebnisse hängen nun ausgedruckt an der Pinnwand des Speisesaals in der Schule – und können damit auch zu Präsenzzeiten nochmal als Gesprächsanlass dienen und ausgiebig gewürdigt werden.

Die Aktivitäten der Ganztagsbetreuung ein Stück weit zu den Kindern nach hause zu transportieren versuchte auch das Team an der Hugo-von-Trimberg-Schule Niederwerrn. Hier stellten die Mitarbeiterinnen Basteltüten zusammen – drei thematisch verschiedene Sets: Maske, lustiger Hase, bunter Hahn. Am Haupteingang der Schule konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Basteltüten kontaktlos abholen. Und sich dank der eigens formulierten und beigefügten Anleitung zuhause direkt ans Werk machen.

Viel mehr als nur Not-Betreuung

Auch für die Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen der Notbetreuung zur Schule gingen, waren die letzten Wochen und Monate alles andere als gewöhnlich. Schließlich fielen auch für sie die gewohnten und geliebten Gruppenaktivitäten weg. Zu wenige andere Kinder vor Ort, zu strenge Abstands- und Hygieneregeln. Doch davon ließ sich das Ganztags-Team in Bergrheinfeld nicht unterkriegen. Sie suchten AHA- und abstandskompatiblen Gesellschaftsspiele heraus, bastelten Armbänder, drehten Videos und dekorierten das Schulhaus, gut sichtbar für alle drinnen und draußen, mit jahreszeitlich passenden Motiven. Über die Bastelaktionen zum Thema "Urlaub" entstand sogar ein eigenes Gedicht (siehe "Downloads").

Einige und einiges in Bewegung brachte die von der Schule ausgelobte Sportchallenge im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Every move counts“: der Weg zu den Partnerschulen auf der ganzen Welt soll symbolisch erlaufen werden. Am 1.3. wurde die Marke von 8176 Flugkilometern geknackt. Doch bei all der Kreativität und Mobilität: Auch die gerade im Lockdown so wichtigen Entspannungsphasen kamen natürlich nicht zu kurz.

Soziales Engagement vor Ort

Besonderen Einsatz bewiesen die Schülerinnen und Schüler in der Ganztags-Notbetreuung der Mittelschule Holderhecke, als sie von der Spendenaktion für eine krebskranke junge Mutter in Bergrheinfeld hörten. Hier wollten sie sich beteiligen! In liebevoller Kleinarbeit malten sie zahlreiche Kieselsteine fröhlich-farbenfroh an. Die ersten Exemplare veräußerten sie direkt an der Schule gegen eine Spende, die natürlich direkt in den Spendentopf für die betroffene Familie floss. Die restlichen Steine übergaben zwei besonders engagierte Schülerinnen der örtlichen Apotheke. Hier können sich die Kundinnen und Kunden jetzt, auch gegen Spende, einen Kieselstein – und damit etwas positive Stimmung – mit nach Hause nehmen.

Stefanie Nowak