Gemeinsam für Integration

Am 20. und 21. Mai 2025 kamen auf Einladung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration Fachkräfte aus ganz Bayern in Augsburg zusammen. Anlass war das Netzwerktreffen für Ausbildungsakquisiteur:innen und Jobbegleiter:innen – eine Plattform für Austausch, Impulse und gemeinsame Weiterentwicklung. Auch das Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt war durch unsere Kollegin Maria Schlei vertreten.
Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, zentrale Herausforderungen und
Entwicklungen in der Arbeit mit jungen Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung zu
beleuchten, den fachlichen Austausch unter Kolleg:innen zu fördern und Impulse für die
Praxis zu setzen.
Austausch, Expertise und neue Perspektiven
Eröffnet wurde das zweitägige Treffen von Simone Levedag, Leiterin des Sachgebiets „Integration in Arbeit und Wertevermittlung“ im Bayerischen Innenministerium. In ihrer Ansprache würdigte sie die große Bedeutung der Projekte „Ausbildungsakquisiteur:in“ und „Jobbegleiter:in“ für die gesellschaftliche Integration junger Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Besonders hob sie die Rolle der persönlichen Begleitung, der regionalen Netzwerke sowie den Wert von Empathie, Geduld und interkulturellem Verständnis hervor.
Einführend wurde auch auf die Zielsetzung des Netzwerktreffens eingegangen: mehr
Sichtbarkeit für die Arbeit der Projekte, die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit und
die gemeinsame Reflexion aktueller Herausforderungen in Schule, Beruf und Verwaltung.
Praxisnahe Workshops und vielfältige Themen
Der erste Veranstaltungstag begann mit einem interaktiven „Speed-Dating“, bei dem sich die Teilnehmenden in kurzen Gesprächen kennenlernen und erste Erfahrungen austauschen konnten. Anschließend fanden sechs parallele Workshops statt, die einen tiefen Einblick in verschiedene Aspekte der Integrationsarbeit gaben:
- Workshop 1: „Schulische Integration neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher ins bayerische Schulsystem“; Referentin: Frau Brumann, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
- Workshop 2: „Beratung und Begleitung aus Sicht der Jobbegleiter:innen“; Referentin: Frau Leicht, Jobbegleiterin ( Volkshochschule Hofer Land e.V.)
- Workshop 3: „Zielgruppengerechte Ansprache: Wie erreiche ich junge Menschen mit Fluchterfahrung?“; Referentin: Frau Röthlingshöfer, Jobbegleiterin ( Diakonie Herzogsägmühle)
- Workshop 4: „Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: Wege, Hürden und erfolgreiche
Ansätze“; Referent: Herr Kuhfuß, Regierung von Mittelfranken- Koordinierungs- und Beratungsstelle Berufsanerkennung (KuBB) - Workshop 5: „Vorstellung Servicestelle Familienpakt, Austausch zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Fachkräftesicherung"; Referentin: Frau Herkner, Servicestelle Familienpakt Bayern
- Workshop 6: „Integration in Ausbildung- Herausforderungen und neue Wege bei der Ausbildungssuche"; Referent: Herr Bodo Fargeon, KAUSA- Landesstelle Bayern
Im Anschluss präsentierten die Workshop-Gruppen ihre Ergebnisse in kurzen Beiträgen im Plenum – ein wertvoller Überblick für alle, die nicht an jedem Workshop teilnehmen konnten.
Gemeinsamer Abend – informell und verbindend
Der Tag klang mit einem informellen Get-together aus. Bei Getränken und kleinen Snacks wurden Gespräche vertieft, neue Kontakte geknüpft und das gemeinsame Ziel spürbar: jungen Menschen eine berufliche Perspektive in Deutschland zu ermöglichen.
Tag 2: Fachinformationen aus erster Hand
Der zweite Veranstaltungstag bot kompakte Informationen zu aktuellen Entwicklungen im Integrationsbereich. In kurzen Impulsvorträgen informierten Fachreferent:innen unter anderem über:
- den aktuellen Stand und die Weiterentwicklung der Förderprojekte,
- Anforderungen an Jahresberichte und Wirkungsnachweise,
- neue Entwicklungen im Ausländerrecht – speziell zu Hürden beim Ausbildungsantritt,
- Veränderungen bei Berufssprachkursen (BSK) für Träger und Teilnehmende,
- Neuerungen aus der Arbeitsverwaltung durch die Bundesagentur für Arbeit.
Diese Beiträge gaben den Teilnehmenden wichtige Einblicke und aktuelle Informationen für ihre tägliche Arbeit.
Fazit und persönlicher Rückblick
Zum Abschluss fand eine offene Feedbackrunde statt. Die Teilnehmenden lobten vor allem die Themenvielfalt, den Praxisbezug und die gute Möglichkeit zur Vernetzung. Mit einem Dank an alle Beteiligten und einem klaren Bekenntnis zur Bedeutung dieser Arbeit verabschiedete Frau Levedag die Runde.
„Das Netzwerktreffen war für mich persönlich eine äußerst bereichernde Erfahrung. Die Workshops, der fachliche Austausch und der Kontakt mit Kolleg:innen aus ganz Bayern haben mir nicht nur neues Wissen vermittelt, sondern auch frische Motivation für meine tägliche Arbeit gegeben. Ich freue mich darauf, die gewonnenen Erkenntnisse in meine Arbeit am Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt einzubringen – für eine gelingende Integration junger Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte.“
Die Projekte "Ausbildungsakquisiteur für Flüchtlinge" und "Jobbegleiter für Menschen mit Migrationshintergrund" werden gefördert durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration.